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Ladungssicherung

Alle kennen das Problem: Material, Fertigteile, aber auch Maschinen und Personen müssen zu den Einsatzorten transportiert werden.
Dass du dich während der Fahrt anschnallst, ist selbstverständlich. Aber es ist außerdem wichtig, dass die Ladung immer gesichert befördert wird.


Sicher laden - so geht's ...

Schütze dich und deine Kolleginnen und Kollegen, indem du Ladung immer sicherst.

  • Befördere Ladung im Transporter nur mit stabiler Trennwand zwischen Fahrerkabine und Laderaum.
  • Verteile das Gewicht möglichst gleichmäßig im Transporter. Wichtige Anhaltspunkte findest du dazu im Lastverteilungsplan, den die Fahrzeughersteller bereitstellen.
  • Lege die Ladung bündig aneinander. Mit dieser formschlüssigen Ladungsanordnung und der Ladungssicherung bleiben Gegenstände während der Fahrt sicher an ihrem Ort.
  • Nutze die geeigneten Zurrpunkte im Fahrzeug beziehungsweise auf der Ladefläche.
  • Mache deine Sichtkontrollen: Kontrolliere Zurrgurte und andere Hilfsmittel auf sichtbare Mängel. Verwende nur geeignetes Zurrmaterial.
  • Prüfe, ob Flüssigkeiten eventuell auslaufen könnten.
  • Transportierst du Gase oder Spraydosen, dann achte darauf, dass Schutzkappen sicher sitzen.
  • Überprüfe im Laufe des Transports, ob du die Ladung nachsichern musst. Insbesondere dann, wenn du bereits einen Teil entladen hast.
  • Wenn du Fragen zum richtigen Transport, zu Zurrpunkten oder zur Lastverteilung hast, dann frage deine Chefin oder deinen Chef.

Weitere Informationen findest du hier:
www.bgbau.de/ladungssicherung


Reine Physik

Sind Lasten beim Transport in Bewegung, wirken zusätzliche Kräfte: Die Gewichtskraft des Transportguts, Beschleunigungs- und Verzögerungskräfte und auch Fliehkräfte. 

Wenn du annimmst: „Die Ladung ist schwer genug, da bewegt sich nichts“, dann irrst du dich. Nur richtig gesicherte Ladung hält diesen Kräften stand und  nichts verschiebt sich beim Bremsen, in Kurven oder bei Überhol- und Ausweichmanövern. 

Außerdem bleibt so die Fahrstabilität erhalten – auch wenn du schweres Material transportierst! Es kann zum Beispiel nichts in die Fahrerkabine rutschen und dich und dein Team verletzen.


Fakten für alle, die es wissen wollen

  • Für die Ladungssicherung gibt es rechtliche Grundlagen: Die Straßenverkehrsordnung (StVO) besagt: „Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung sowie Ladeeinrichtungen sind so zu verstauen und zu sichern, dass sie selbst bei Vollbremsung oder plötzlicher Ausweichbewegung nicht verrutschen, umfallen, hin und herrollen, herabfallen oder vermeidbaren Lärm erzeugen können. Dabei sind die anerkannten Regeln der Technik zu beachten.“
  • Deine Chefin oder dein Chef muss dir genau sagen, wie du laut Betriebsanweisungen Ladung sichern sollst. Das gilt zum Beispiel für den Transport von Baumaschinen, Geräten und Material auf den Fahrzeugen.
  • Wenn du den Teamwagen fährst und Ladung transportierst, bist du auch dafür mitverantwortlich. Sorge dafür, dass für dich und deine Kolleginnen oder Kollegen alles korrekt gesichert ist. Macht einen kurzen Check, bevor ihr losfahrt!
  • Wenn du bemerkst, dass die Ladung nicht richtig gesichert ist, sage „STOPP!“ und sorge erst für Sicherheit, bevor du losfährst.

Damit es hält!

Zurrmittel sind die Arbeitsmittel, mit denen du die Ladung sicherst. Das können Zurrgurte aus Chemiefasern, Zurrketten oder auch Zurrdrahtseile sein. In der Bauwirtschaft werden am häufigsten Zurrgurte und Zurrketten verwendet.

Zurrgurte müssen gekennzeichnet sein. Dies gilt bei einem zweiteiligen Zurrgurt sowohl für das Losende als auch für das Festende mit dem Spannelement der Ratsche. Der Hersteller muss dem Anwender eine Bedienungsanleitung mitliefern. Das Wichtigste daraus findest du meist an einem Aufnäher.

Verwendest du Zurrketten, gelten die gleichen Voraussetzungen wie bei Zurrgurten. Aber beachte: Bei Zurrketten musst du zusätzlich darauf schauen, ob die Kettenglieder nicht unzulässig verbunden werden. An Spann- und Schnellspannschlössern findest du diese Sicherheitsmerkmale: die Spindelausdrehsicherung und an Haken bei Spannelementen eine Hakensicherung. Beide Elemente verhindern, dass sich die Sicherung unbeabsichtigt löst.

Verwende nur sichere Zurrmittel
Zurrgurte, die angerissen sind oder deren Aufnäher nicht mehr zu lesen sind, sind reif für die Mülltonne. Auch Zurrketten, bei denen die Kennzeichnung nicht mehr lesbar ist oder ganz fehlt, sortierst du aus. Achte auf Oberflächenrisse, Dehnungen, eine Verringerung der Dicke oder andere sichtbare Verformungen. Im Zweifel frage bei den Verantwortlichen, ob du diese noch verwenden kannst. Überprüfe bei Verbindungsteilen und bei Spannelementen, ob es Verformungen, Risse, Verschleiß oder Anzeichen von Korrosion (Lochfraß, zum Beispiel durch ätzende Stoffe) gibt.


Läuft!

Sichere eine Flüssiggasflasche mit einem Umreifungsgurt und Bordwandkrallen.

Sichere Leitern beim Transport auf dem Dach an mehreren Punkten.

Der Aufsitzrasenmäher ist durch zwei Umreifungen in Fahrtrichtung und entgegen der Fahrt gesichert.

Läuft nicht!

Verwende nur intakte Zurrgurte mit lesbarer Kennzeichnung.

Zu kurze Zurrgurte dürfen nicht verknotet werden. Besorge dir einen passenden!

Achte darauf, dass du nur zugelassene Zurrpunkte verwendest. Drahtseilösen zum Heben von Betonfertigteilen sind das nicht.