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»Am besten ist es, wenn man aus Zwangshaltungen immer mal für kurze Zeit herauskommt.«

Kraftspitzen an der Schulter vermeiden

Schultern sind bei der körperlichen Arbeitstark gefordert. Bei Fehlbelastungen können auch Schmerzen auftreten. Maren Janßen arbeitet als Teamleiterin für teilstationäre Rehamaßnahmen in der BG Ambulanz Bremen und hilft Betroffenen mit Schulterproblemen. 

Was sollte ich beim Arbeiten beachten, damit meine Schultern gesund bleiben? 
Zwangshaltungen sind problematisch. Dann kann die Muskulatur nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen oder Sauerstoff versorgt werden. Das passiert immer dann, wenn ich oft auf Schulterniveau und darüber arbeite. Das führt zur Erschöpfung oder – wenn das dauerhaft der Fall ist – zur Schädigung. 

Wie lässt sich das verhindern? 
Am besten ist es, wenn man aus diesen Zwangshaltungen immer mal für kurze Zeit herauskommt. Da können kurze Pausen helfen oder kurze Übungen, um die Muskulatur zu dehnen und zu mobilisieren. Ein paar Sekunden reichen. Auch richtiges Heben und Tragen von schweren Lasten hilft. Also, die Last zu vermindern, sie körpernah oder zu zweit – am besten mit Hilfsmitteln – zu tragen. So lassen sich Kraftspitzen vermeiden. 

In welchen Berufsgruppen kommen Schulterprobleme häufig vor? 
Alle, die schwere Lasten tragen und in Schulterhöhe oder darüber arbeiten, sollten auf ihre Schultern achten. Zum Beispiel Maler und Lackierer, die Decken streichen, oder Gerüstbauer, die Fassaden einrüsten, oder alle, die über Kopf schrauben. 

Was kann ich selbst für gesunde Schultern tun? 
Um die Schmerzen zu vermeiden, kommt man meist in eine Schonhaltung und damit in einen Teufelskreis: Die stützende Muskulatur baut sich dann noch mehr ab. Gezielte Maßnahmen und Übungen helfen, diesen Teufelskreis zu durchbrechen. Also: Übungen, die die Schulter, die Rotatorenmanschette und den Schultergürtel kräftigen. Und dazu auch den gesamten Körper trainieren. Denn es bringt mir am Ende wenig, wenn ich dann woanders Schmerzen habe. Prinzipiell ist Vorbeugen besser als spätere Therapie. 

Wie sage ich es im Team, dass ich bei der Arbeit meine Schultern nicht überlasten möchte? 
Einfach mal die Kollegen fragen, wie deren Schultern auf die Arbeit reagieren. Es hilft der Vorschlag: Wollen wir vielleicht eine schwere Last gemeinsam tragen? Den Kolleginnen und Kollegen signalisieren: Für dich wird es auch leichter, wenn wir die Arbeitsvorgänge anpassen. Viele haben bestimmt Verständnis.

Das Schulterkolleg bietet ein spezielles Programm – extra abgestimmt auf Beschäftigte aus dem Bau- und Handwerksbereich:

www.bgbau.de/schulterkolleg