Die Hüfte lässt sich schonen – auch bei harter Arbeit auf dem Bau. Wie das geht, verrät  Annina Zboril vom Ambulanten Rehazentrum RehaCompact an der BG Klinik Ludwigshafen. Dort und an zwei weiteren Zentren können BG BAU-Versicherte nun ganz gezielt Hilfe bei Hüftproblemen erhalten.

Wie gelingt es, die Hüfte zu schonen?
Wichtig ist es, bei schweren körperlichen Arbeiten Gewicht zu reduzieren oder bei Zwangshaltungen – wie dem Hocken –, die Position immer mal wieder zu ändern. Zwischendurch ein paar Ausgleichsbewegungen zu machen oder einige Schritte zu gehen, kann zum Beispiel helfen. 

Wie treten Hüftschmerzen auf?
Der klassische Hüftgelenksschmerz sitzt in der Leiste. Schmerzen an der Seite oder im Gesäß  sind meist Verspannungen. Wenn ich Schmerzen habe und diese wieder verschwinden, ist das ein guter Zeitpunkt, mich zu fragen: Was kann ich an meiner Arbeit verändern, um dem entgegenzuwirken?

Wie kann ich unnötige Hüftbelastungen erkennen? 
Am besten beobachte ich, welche Bewegungen mir Schmerzen verursachen und welche mich eher entlasten. Habe ich diese Information, dann kann ich schauen, wie ich mich besser bewegen und dadurch entlasten kann, und vor allem kann ich beim Heben und Tragen von schweren Lasten darauf achten. 

Wie trage und hebe ich schwere Lasten richtig? 
Ein paar Tipps: weniger Gewicht bewegen und  dabei lieber häufiger gehen, einseitige Lasten vermeiden, das Gewicht nahe am Körper tragen. Richtiges Bücken kann helfen. Dabei beuge ich Fuß-, Knie- und Hüftgelenk, der Rücken bleibt gerade. Ich gehe in die Knie, beuge sie nicht unter 90 Grad und bewege die Last mit  geradem Rücken körpernah nach oben. Im Prinzip ist das einfach. Im Alltag daran zu denken, das ist die hohe Kunst. Wenn Bauch- und Rückenmuskeln kräftig und gedehnt sind, unterstützt dies auch. Dann gleichen sie die entstehenden Kräfte aus und verhindern Überlastungen. 

Hilft es meiner Hüfte, den Fahrersitz richtig einzustellen? 
Wenn ich zum Beispiel als Baggerfahrer lange sitze, lastet ein starker Druck auf den Hüftgelenken. Wichtig ist, dass der Sitz leicht erhöht und ein wenig nach vorne geneigt ist. Dabei ist das Becken nach vorne gekippt, die Beine sind leicht geöffnet und stehen locker auf dem Boden. Die Schultern bleiben locker. Im besten Fall verändere ich immer die Position. 

Wie sage ich es anderen, wenn ich bei der Arbeit meine Hüfte nicht überlasten möchte? 
Es hilft, diese Themen im Team offen anzusprechen. Viele erfahren dadurch, dass sie mit ihren Schmerzen nicht allein sind. Für Beschäftigte mit Hüftproblemen, die täglich schwere Lasten heben und tragen, bietet die BG BAU mit dem Hüftkolleg ein spezielles Programm an – extra abgestimmt auf den Bau- und Handwerksbereich.

► www.bgbau.de/hueftkolleg