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Regeln für den Gleisbau

Jedes Gewerk hat seine speziellen Anforderungen. Um diesen gerecht zu werden, findest du hier gewerkespezifische Regeln, die mögliche Gefahren und Maßnahmen für den Gleisbau behandeln. Ein Klick auf das jeweilige Bild zeigt die korrekte Handlung und die entsprechende Regel an. 

  • 1. Wir kennen die Gefahren aus dem Bahnbetrieb.

  • 2. Wir betreten den Gleisbereich nur nach Unterweisung.

  • 3. Wir melden uns beim Arbeitsverantwortlichen auf der Baustelle an und ab.

  • 4. Wir benutzen nur die vorgeschriebene Zuwegung zur Baustelle und benutzen grundsätzlich Verkehrswege außerhalb des Gleisbereichs.

  • 5. Wir arbeiten im und am Gleis nur unter wirksamen Sicherungsmaß-nahmen.

  • 6. Wir prüfen vor Arbeitsbeginn, ob die akustischen Warnsignale der Sicherung für uns sicher wahrnehmbar sind.

  • 7. Wir kennen den Schaltzustand der Oberleitung und halten den Schutzabstand ein.

  • 8. Wir telefonieren grundsätzlich nicht im Gleisbereich.

  • 9. Wir benutzen nur geeignete und zur Verfügung gestellte persönliche Schutz-ausrüstungen.

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Erklärfilm: 9 lebenswichtige Regeln für sicheres Verhalten im Gleisbau

Hier findest du den Film auch mit Untertiteln in 18 verschiedenen Sprachen.


Ein Unfall mit Folgen: „Das ist wie ein böser Traum, aus dem du nicht mehr aufwachst“

Matthias G., Werkpolier: „Wir waren damit beschäftigt, Gleislagefehler zu beseitigen. Mit zwei Kollegen begann ich, eine Schlammstelle, die in letzter Zeit öfter Probleme machte, durchzuvisieren. Sven E., mein dritter Kollege, sollte die gegenseitige Höhenlage aufnehmen und dann die Handersatzmessung durchführen – ein Routinejob. Das Arbeitsgleis war gesperrt, die Sicherungsaufsicht und der Bauüberwacher standen neben dem Gleis und die Sicherung für das Nachbargleis war eingerichtet. Ich konzentrierte mich auf das Visieren. Und dann passierte es. Ich erinnere mich, dass Svens Telefon klingelte. Seine Frau war in den letzten Tagen der Schwangerschaft, das Kind konnte jeden Moment kommen. Natürlich ging er ran. Doch dabei lief er plötzlich ins Nachbargleis. Er wollte wohl noch den Überhöhungsmesser holen, der vom letzten Einsatz noch auf der Feldseite des Nachbargleises lag. Und dann steht er da, mitten im Gleis, schaut nach unten, dahinter der Zug, schnell aus dem Bogen kommend. Es ist, als ob die Welt stillsteht. Du kannst dich nicht mehr bewegen. Dann der Schlag und die quietschenden Bremsen an uns vorbei. Am Ende nur noch Stille.“

Volker Z., Lokführer: „Ich hatte die Rotte in den letzten Tagen im Vorbeifahren schon mehrfach auf meiner Strecke gesehen. Das lief alles ruhig und konzentriert ab. Als ich mich an diesem Tag mit meinem Regionalzug der Arbeitsstelle näherte, rechnete ich schon mit ihnen. Ich fuhr um den Bogen – plötzlich geht einer von ihnen in meine Richtung und biegt auf das Betriebsgleis ab! Ich gab noch einen Achtungspfiff ab und leitete sofort eine Schnellbremsung ein. Aber er war schon so nah. Der Schlag und das Rumpeln, das geht durch Mark und Bein. Nachdem ich den Notruf abgesetzt hatte, blieb ich wie apathisch sitzen. Ich nahm alles wie durch einen Nebel wahr. Ein Ersatzlokführer löste mich ab. Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich wieder am Leben teilnehmen konnte. Ich bin immer noch nicht frei von den Erinnerungen. Die Bilder fahren immer mit.“

Matthias G.: „Das ist wie ein böser Traum, aus dem du nicht mehr aufwachst. Die Bilder werde ich nicht mehr los. Ich konnte trotz psychologischer Betreuung erst drei Monate später wieder langsam beginnen zu arbeiten. Svens Kind kam zwei Tage später auf die Welt und wächst jetzt ohne Vater auf.“


Drei Fakten, ...

... die wir über Gleisbau kennen sollten.