Sehr geehrte Damen und Herren,

rund drei Millionen Beschäftigte in Deutschland arbeiten im Freien. Der Sommer stellt diese Menschen bei hohen Temperaturen und vielen Sonnenstunden vor besondere Herausforderungen. Selbst bei geringer körperlicher Anstrengung wird mehr geschwitzt und die gefährliche UV-Strahlung nimmt zu. Gerade dieses Risiko wird häufig unterschätzt: Das Ausmaß der Haut- und Augenschädigungen wird oft erst Jahre nach der Sonnenexposition deutlich. Laut Stiftung Deutsche Krebshilfe erkranken jährlich fast 100.000 Menschen am weißen Hautkrebs. Und auch die Anzeichen einer Hitzeerkrankung (Sonnenstich, Hitzeerschöpfung oder Hitzschlag) werden meist erst zu spät bemerkt – mit gravierenden Folgen für die Gesundheit.

Dabei gibt es viele Möglichkeiten, sich vor der UV-Strahlung und bei Hitze zu schützen. Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sind gefragt, bei der Gestaltung der Arbeitsbedingungen den UV-Schutz mitzudenken und z. B. mit Sonnensegeln und -schirmen schattige Arbeitsbereiche zu schaffen. Auch ist es eine Überlegung wert, ob die Arbeiten bereits in den frühen Morgenstunden beginnen können. Dann ist es noch kühl und am heißen Nachmittag können die Beschäftigten in den Feierabend gehen. Doch selbst beim Arbeiten im Schatten können durch Reflexionen und Streuungen immer noch 50 Prozent der UV-Strahlung auf den Körper treffen. Umso wichtiger ist es, dass auch Beschäftigte etwas für ihren individuellen Hitze- und UV-Schutz tun. Dies gelingt z. B. mit moderner Arbeitskleidung, UV-Schutzmitteln und regelmäßigen Trinkpausen.

Dass das sogar angenehm sein kann, hat vor wenigen Wochen auch die junge Generation der Beschäftigten erfahren: In sechs Ausbildungszentren in ganz Deutschland fanden unter dem Motto „Rette Deine Haut!“ Aktionstage zum UV-Schutz statt. Mehr dazu erfahren Sie im Schwerpunkt. 

Eine entspannte und gesunde Sommerzeit wünscht Ihnen

Ihr Bernhard Arenz

Präventionsleiter der BG BAU

Bundesweite Aktionstage "Rette Deine Haut!"

Von Anfang bis Mitte Juni hat die BG BAU eine sechsteilige Aktionsreihe zum Thema UV-Schutz in Ausbildungszentren in ganz Deutschland veranstaltet. In diesem Rahmen wurden die Nachwuchskräfte der Bauwirtschaft und baunahen Dienstleistungen  über  die  Gefahren beim Arbeiten unter der Sonne und über gezielte Schutzmaßnahmen bei Hitze und hohem UV-Index informiert.

»Unsere Haut vergisst und vergibt nichts – umso wichtiger ist es, von Anfang an für UV-Schutz zu sorgen. Deshalb möchten wir schon Auszubildenden diese wichtige Botschaft mit auf den Weg geben«, so Bernhard Arenz, Präventionsleiter der BG BAU. »Der Baunachwuchs wird damit gleich für den richtigen Umgang mit der Sonne sensibilisiert.« Vor dem Hintergrund, dass durch UV-Strahlung ausgelöste Hauttumore im letzten Jahr die am häufigsten angezeigte Berufskrankheit der Bauwirtschaft waren, wird diese Aufgabe umso wichtiger.

Bei einem Parcours mit insgesamt vier Stationen erfuhren die jungen Beschäftigten mehr über das Thema UV-Schutz und wurden selbst aktiv: Mithilfe eines Pigmentmessgerätes ermittelten sie gemeinsam mit den Expertinnen und Experten der BG BAU die individuelle Eigenschutzzeit ihrer Haut. Diese war meist deutlich geringer als angenommen. Auch die Ergebnisse der Sunface-App verblüfften viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer: Wer ein Foto von sich machen ließ, konnte sehen, wie sich die UV-Strahlung langfristig auf die Haut auswirkt, wenn man diese nicht ausreichend schützt. Die Auszubildenden lernten ebenfalls, welche UV-Schutzmittel geeignet sind und worauf es beim Eincremen ankommt. Wie wichtig es ist, alle unbedeckten Hautpartien gleichmäßig einzucremen, verdeutlichten die Bilder der UV-Kamera. An der Station zur UV-Schutzkleidung konnten die Jugendliche verschiedene Kleidungsstücke anprobieren. Zur Überraschung von Fliesenleger Robin aus Köln kann das sogar sehr angenehm sein: »Ein langärmliges Shirt ist ja fast wie ein Fußballtrikot – und es kühlt tatsächlich!«

Auf Facebook (keine Anmeldung erforderlich) oder auf www.bau-auf-sicherheit.de gelangen Sie zu den Bildergalerien der Aktionstage. Weitere Standorte folgen in Kürze.

Und hier geht es weiter zur Pressemitteilung auf www.bgbau.de!

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Drei Fragen an die Taglieber Holzbau GmbH

Im Familienbetrieb von Zimmermeister und Geschäftsführer Erwin Taglieber arbeiten rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Im Interview erzählt er uns mehr über seine Motivation, den Arbeitsschutz im eigenen Unternehmen voranzutreiben.

Was hat Sie dazu bewogen, die Betriebliche Erklärung des Präventionsprogramms zu unterzeichnen?

Das Thema Arbeitssicherheit ist mir sehr wichtig. Damit es sich verbreitet, haben wir die Betriebliche Erklärung unterschrieben. So verpflichten wir uns alle gemeinsam auf unsere Sicherheit zu achten. Denn Arbeitssicherheit ist nicht nur das Thema des Chefs, sondern eine gemeinsame Aufgabe des ganzen Betriebes. Dieser Aufgabe müssen wir uns stellen. Deshalb engagiere ich mich auch als Mitglied beim Runden Tisch, in dessen Rahmen wir regelmäßig Maßnahmen für den Arbeitsschutz diskutieren und erarbeiten. Und ich bin ehrenamtliches Mitglied im Vorstand der BG BAU.

Welchen Stellenwert hat Arbeitsschutz in Ihrem Betrieb?

Es geht um die Gesundheit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Daher steht der Arbeitsschutz bei uns ganz oben. Gerade in Zimmererbetrieben gibt es verhältnismäßig viele Unfälle. Um diese in Zukunft zu verhindern, nehmen wir uns einen Tag im Jahr Zeit, um im Rahmen eines Workshops Sicherheitsmaßnahmen zu üben. Dort werden diese nicht nur theoretisch erarbeitet, sondern auch praktisch geübt. So üben wir beispielsweise, wie Schutzkleidung richtig getragen und angewandt wird. Natürlich werden auch im Alltag Schulungen angeboten und unsere Auszubildenden nehmen an separaten Schulungen im Ausbildungszentrum der BG BAU in Nürnberg teil. Darüber hinaus erhalten wir Tipps von externen Sicherheitsbeauftragten.

Welche Maßnahmen ergreifen Sie speziell im Sommer zum Schutz Ihrer Beschäftigten? Haben Sie besondere Tipps für heiße Tage?

Jedes Jahr im Sommer sprechen wir das Thema UV-Schutz an und stellen Sonnencreme und -hüte bereit. Wir merken, dass das Bewusstsein für dieses Thema relativ gering ist. Oft wird der Vergleich „Im Freibad sonne ich mich ja auch oberkörperfrei!“ genannt. Daher werben wir jedes Jahr für Verständnis und legen z. B. auch die Broschüren und Flyer der BG BAU aus. An heißen Tagen sind regelmäßige Pausen im Schatten besonders wichtig. Außerdem erinnern wir alle daran, regelmäßig zu trinken. An diesen Tagen nutzen viele auch die Möglichkeit ihre Arbeitszeiten in die frühen Morgenstunden zu verlegen, um der starken Hitze zumindest etwas ausweichen zu können.