BAU AUF SICHERHEIT. BAU AUF DICH. Newsletter BG BAU – Ausgabe 01/2018
BAU AUF SICHERHEIT. BAU AUF DICH.
Newsletter BG BAU – Ausgabe 01/2018
 

Sehr geehrte Damen und Herren,

wer weit oben steht, kann tief fallen. Im Baugewerbe ist das ziemlich wörtlich zu verstehen: Viele Beschäftigte arbeiten in luftigen Höhen und müssen besonders auf ihre Sicherheit achten.

73 bei der BG BAU versicherte Beschäftigte sind im Jahr 2016 bei Arbeitsunfällen tödlich verunglückt – 28 von ihnen durch Absturz. Und hinter allen stehen Familie, Freunde und Kollegen, die ebenfalls betroffen sind. Wie der Dachdecker Waldemar K., der seinen Kollegen bei Dacharbeiten verlor: Gemeinsam sollten sie Hagelschäden an einem Hallendach beseitigen, verzichteten dabei aber auf Sicherungsmaßnahmen wie lastverteilende Beläge oder die persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz. Daniel brach durch eine nicht tragfähige Wellplatte und stürzte acht Meter tief in den Tod. Das lässt niemanden kalt. Waldemar macht sich heute noch Vorwürfe, weil Daniel und er sich nicht gesichert haben. Der Gedanke, dass es auch ihn selbst hätte treffen können, lässt ihn nicht mehr los.

Um solche Unfälle zu vermeiden, haben wir uns vom 20. bis 23. Februar auf der DACH+HOLZ in Köln gemeinsam mit Partnern der Bauwirtschaft für Sicherheit stark gemacht und unsere neuen Gewerke-Flyer für sicheres Arbeiten in der Höhe vorgestellt. Einen Eindruck von der Messe erhalten Sie im Schwerpunkt dieses Newsletters.

Beim sicheren Arbeiten geht es nicht nur darum, auf sich selbst zu achten, sondern ebenso auf die Kolleginnen und Kollegen. Das bestätigt auch Zimmermeister Ullrich Eiermann. Mehr erfahren Sie im Interview am Ende dieses Newsletters.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

Ihr Bernhard Arenz

Präventionsleiter BG BAU


Schwerpunkt

Das Präventionsprogramm auf der DACH+HOLZ

Die DACH+HOLZ in Köln ist die führende Messe für das Dachdecker- und Zimmererhandwerk. Auch die BG BAU war mit ihrem Präventionsprogramm vor Ort. Gemeinsam mit Holzbau Deutschland und dem Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks machten wir uns vom 20. bis 23. Februar auf der Messe stark für Arbeitsschutz. Eines der Highlights war der zweigeschossige, begehbare Dachstuhl, an dem die Zimmerer-Nationalmannschaft unterschiedliche Gefahrensituationen simuliert und geeignete Sicherungsmaßnahmen demonstriert hat.

Im Rahmen der Messe unterzeichnete Peter Aicher, Vorsitzender von Holzbau Deutschland – Bund Deutscher Zimmermeister im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, die „Charta für Sicherheit auf dem Bau“. Damit bekennt sich der Verband zum Präventionsprogramm BAU AUF SICHERHEIT. BAU AUF DICH. Gemeinsam können wir langfristig dafür sorgen, dass die Baustellen sicher werden. Deshalb kommt es auch auf die Verbände an! Denn, so Bernhard Arenz, Präventionsleiter der BG BAU: „Wir versprechen uns einen deutlich verbesserten Arbeitsschutz und vor allem die Vermeidung von schweren und tödlichen Unfällen am Bau, wenn die Inhalte der Charta wirksam in den Betrieben umgesetzt werden.“

Zur Pressemitteilung gelangen Sie hier.

Weitere Eindrücke von der DACH+HOLZ erhalten Sie hier.

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Kurz notiert

Sicherheitstraining für Höhenarbeiter gewinnen

Um den speziellen Anforderungen der einzelnen Gewerke gerecht zu werden, haben wir auf Basis der allgemeinen Lebenswichtigen Regeln spezifische Regeln für die einzelnen Gewerke entwickelt. Diese möchten wir in Ihren Betrieben sehen! Machen Sie mit bei unserer Verlosung und gewinnen Sie ein professionelles Sicherheitstraining zum Einsatz der PSAgA oder einen von zehn Sachpreisen.

Weitere Informationen zur Verlosung finden Sie hier.             Die Plakate mit den Regeln für Ihr Gewerk erhalten Sie hier.

Das Präventionsprogramm feiert Geburtstag

Am 18. Januar 2017 sind wir mit dem verhaltensorientierten Präventionsprogramm BAU AUF SICHERHEIT. BAU AUF DICH. auf der Messe BAU in München gestartet. Mehr als 18.000 Newsletter-Leserinnen und -Leser verfolgen inzwischen die Aktivitäten im Präventionsprogramm und unterstützen somit auch unser Ziel, die Unfallzahlen in der Bauwirtschaft langfristig zu senken. Herzlichen Dank für Ihre Treue!

Worum geht es im Präventionsprogramm? Hier erfahren Sie mehr.

Lebenswichtige Regeln für Abbrucharbeiten

Pünktlich zur 24. „Fachtagung Abbruch“ vom Deutschen Abbruchverband e. V. am 2. und 3. März erscheint auch der passende Gewerke-Flyer aus dem Präventionsprogramm. Darin finden Sie spannende Fakten und wichtige Informationen zu Unfallrisiken. Die Lebenswichtigen Regeln für das Gewerk Abbrucharbeiten sind im praktischen Poster-Format enthalten und können im Betrieb aufgehängt werden.

Sie möchten das Plakat ausdrucken oder den Flyer bestellen? Dann klicken Sie hier.

Die Betriebliche Erklärung unterzeichnen

Jedes Unternehmen der Bauwirtschaft und der baunahen Dienstleistungen kann sich aktiv am Präventionsprogramm beteiligen. Unterzeichnen Sie die Betriebliche Erklärung und verpflichten Sie sich gemeinsam mit Ihren Beschäftigten dazu, die Lebenswichtigen Regeln einzuhalten und keine Unfallrisiken mehr einzugehen. Denn Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz lohnen sich für jeden Einzelnen – auch für die Familien, die Freunde, die Kollegen sowie den Betrieb.

Informationen zur Betrieblichen Erklärung finden Sie hier.


Termine

Mar
02

Fachtagung Abbruch

2.–3. März 2018, Berlin

Mar
06

SHK Essen

6.–9. März 2018, Essen

Apr
20

BauMaschinenTag 2018

20.–22. April 2018, Feuchtwangen

Apr
25

Tag gegen Lärm

25. April 2018, bundesweit




Blick in die Praxis

3 Fragen an die Zimmerei Eiermann

Ullrich Eiermann führt den fünf Mann starken Zimmereibetrieb Eiermann im bayerischen Mönchberg. Im Interview erzählt er, warum er die Betriebliche Erkärung unterzeichnet hat.

Herr Eiermann, was hat Sie dazu bewogen, die Betriebliche Erklärung zu unterschreiben?

Mir hat an der Betrieblichen Erklärung besonders gut gefallen, dass die Aktion auch die Mitarbeiter anspricht. Damit will ich meine Jungs dafür stärken, auf ihre Sicherheit zu achten. Denn sie merken, dass es um sie persönlich und ihre Familien geht und Sicherheit auch ihre Sache ist.

Wie äußert sich das im Alltag?

Grundsätzlich sind alle meine Beschäftigten beteiligt, wenn es um offene Sicherheitsfragen geht. Wenn auf einer Baustelle ganz konkret etwas nicht sicher ist, legen wir die Arbeit nieder, kommen zusammen und besprechen uns. Wie können wir die Baustelle gemeinsam wieder sicher machen? Auf neuen Baustellen schauen wir als erstes, auf welche Gefahren wir achten müssen. Entscheidend ist zudem, rechtzeitig und gut zu organisieren – in Abstimmung mit Bauleitern, Auftraggebern und den anderen Gewerken. Unabhängig davon überlegen meine Leute und ich außerdem, welche Arbeitsweise wir anwenden. Denn viele Bauteile können wir in sicherer Position vorbereiten und Absturzgefahren so schon im Vorfeld eindämmen.

Welche Gefahrenquellen sind dabei Ihrer Erfahrung nach die größten?

Das sind drei Dinge: Routine, Bequemlichkeit und Unachtsamkeit. Hat man sich etwas angewöhnt, macht man es immer wieder, ohne es zu hinterfragen. Deshalb kommen wir in Besprechungen regelmäßig auf das Thema Arbeitsschutz und auf unsere Routine zu sprechen. Und wir fragen uns dann: „Warum machen wir das eigentlich so, obwohl es doch falsch ist?“ Denn natürlich sind auch wir nicht perfekt und immer „auf dem Weg“ dorthin. Wobei oft schon der Weg das Ziel ist. So versuchen wir gemeinsam, mit den Routinen zu brechen.


Schlau auf dem Bau

Absturzunfälle sind gefährlich und enden oft mit schweren oder tödlichen Verletzungen. Ab welcher Absturzhöhe ist mit tödlichen Verletzungen zu rechnen?

  1. Ab 1 Meter
  2. Ab 5 Meter
  3. Bei mehr als 8 Metern
  4. Ab 3 Meter

Was meinen Sie? Die richtige Antwort auf diese Frage und weitere Quiz-Fragen zum Thema Absturz-Unfälle finden Sie hier.